SCHÄDLINGSBEKÄMPFUNG

Schädlinge kommen an uns nicht vorbei!

LÄSTLINGE

Deutsche Wespe

( Paravespula germanica )

Erkennen:
Es handelt sich bei der Deutschen Wespe um eine Angehörige der sog. Kurzkopfwespen, die sich von den Langkopfwespen der Gattung Dolichovespula durch einen nur geringen Abstand zwischen Augenrand und Oberkieferbasis unterscheiden. Die Körperfärbung von Paravespula germanica ist schwarz und gelb, rote Zeichnungselemente sind dagegen nicht vorhanden. Die Weibchen der Deutschen Wespe werden zwischen 16 und 19 mm groß, während die Männchen 13 bis 17 mm und die Arbeiterinnen 12 bis 14 mm erreichen können. An der Stelle, an der die Gemeine Wespe (Paravespula vulgaris) eine ankerförmige Zeichnung auf dem Clypeus besitzt, weist die Deutsche Wespe 1 bis 3 Punkte auf.

Vorkommen und Lebensweise:
Die Völker der Deutschen Wespe weisen im Vergleich zu anderen Vespiden einen relativ langen Lebenszyklus auf. Bei Paravespula germanica erfolgt die Nestgründung Anfang Mai durch begattete Jungweibchen, die überwintert hatten. Männchen und Weibchen der Deutschen Wespe treten ab Mitte August bis Ende Oktober auf. Bei milder Witterung können die Völker bis Anfang November bestehen. Die Deutsche Wespe nistet niemals offen im Freien. Die Nester von Paravespula germanica werden natürlicherweise unterirdisch in verlassenen Mäuse- oder Maulwurfsgängen errichtet, die systematisch erweitert werden. Oberirdisch werden auch Dachböden, Zwischendecken oder andere vom Menschen geschaffene dunkle Hohlräume besiedelt. Von der Form her ähneln die Nester der Deutschen Wespe denen der Gemeinen Wespe (Paravespula vulgaris). Große Völker können 1.000 bis 7.000 Individuen enthalten.

Schadwirkung:
Zusammen mit der Gewöhnlichen Wespe (Paravespula vulgaris) löst die Deutsche Wespe alle drei bis fünf Jahre die sog. "Wespenplagen" aus. Im Herbst decken die Arbeiterinnen von Paravespula germanica ihren Bedarf an Kohlehydraten zum Teil durch die Aufnahme von süßen Nahrungsmitteln wie Obst, Marmelade, Limonade, Eis oder Kuchen und können somit lästig werden. Vor allem wenn die Deutsche Wespe in Lebensmittel verarbeitenden Betrieben auftritt, muss sie als Hygieneschädling angesprochen werden da Krankheitserreger und Schimmelpilzsporen verschleppt werden können. Die Stiche von Paravespula germanica können zwar recht schmerzhaft sein, bleiben aber für gesunde Menschen meist ohne ernsthafte Folgen. Lediglich bei Stichen in die Mundhöhle sollte ein Arzt aufgesucht werden. Für Allergiker können die Stiche der Deutschen Wespe aber durchaus ein erhebliches Risiko darstellen und im schlimmsten Fall einen lebensgefährlichen anaphylaktischen Schock auslösen.




Gemeine Wespe

( Paravespula vulgaris )

Erkennen:
Die schwarz-gelbe Warnzeichnung der Gemeinen Wespe deutet darauf hin, dass es sich um recht wehrhafte Insekten handelt. Bei Paravespula vulgaris können die Weibchen zwischen 16 und 19 mm groß werden, während Männchen 13 bis 17 mm und Arbeiterinnen 12 bis 14 mm erreichen. Ein auffälliges Merkmal der Gemeinen Wespe ist eine ankerförmige Zeichnung auf dem Clypeus. Ebenso wie die Deutsche Wespe (Paravespula germanica) gehört die Gemeine Wespe der Gruppe der Kurzkopfwespen an, bei denen der Abstand zwischen der Oberkieferbasis und dem unteren Augenrand gering ist.

Vorkommen und Lebensweise:
Genauso wie zum Beispiel die Hornisse (Vespa crabro) bildet auch die Gemeine Wespe einjährige Staaten, die im Herbst zugrunde gehen. Die Nester werden vor allem im Boden (Wühlmausnester, Steingarten, Steinhaufen und ähnliches) angelegt. Mitunter gründet die Königin von Paravespula vulgaris ihren Staat im Inneren von Gebäuden, wie zum Beispiel in dunklen Ecken auf dem Dachboden. Die aus fünf bis zehn horizontal angelegten Wabenetagen bestehenden Nester von Paravespula vulgaris können einen Umfang von bis zu zwei Metern erreichen. Die Oberfläche der Nesthülle ist lebhaft strukturiert und weist zahlreiche, muschelförmige Lufttaschen auf. Die Kolonien der Gemeinen Wespe können recht groß werden und 3.000 bis 5.000 Individuen enthalten.

Schadwirkung:
Diese Wespenart kann im Herbst mitunter recht lästig werden, wenn sie auf der Suche nach süßen Nahrungsmitteln über Obst, Marmelade, Limonade, Torten und ähnlichem herfällt. Da hierbei Krankheitserreger und Schimmelpilzsporen verschleppt werden können, ist die Gemeine Wespe als Hygieneschädling einzuordnen. Die Stiche von Paravespula vulgaris können zwar recht schmerzhaft sein, bleiben aber meist ohne ernsthafte Folgen. Lediglich bei Stichen in die Mundhöhle sollte ein Arzt aufgesucht werden. Für Allergiker können die Stiche der Gemeinen Wespe allerdings lebensgefährlich sein.




Hornisse

( Vespa crabro )

Erkennen:
Wie alle sozialen Faltenwespen (Vespidae) besitzt auch die Hornisse vier durchsichtige Flügel, die in Ruhestellung in Längsrichtung gefaltet werden. Bei dieser größten einheimischen Faltenwespenart erreichen die Weibchen eine Körperlänge von 23 bis 35 mm, die Männchen 21 bis 38 mm und die Arbeiterinnen 18 bis 25 mm. Die schwarz-gelbe Warnzeichnung von Vespa crabro deutet potenzielle Fressfeinde wie Vögel darauf hin, dass es sich um recht wehrhafte Insekten handelt. Kopf und mittlerer Körperabschnitt (Mesosoma) der Hornisse weisen darüber hinaus einen hohen Rotanteil auf. Das Mesosoma von Vespa crabro bleibt stets ohne Gelbfärbung. Dem Stirnschild (Clypeus) der Hornisse fehlen schwarze Zeichnungsmuster, wie sie zum Beispiel bei der Deutschen Wespe (Paravespula germanica) und der Gemeinen Wespe (Paravespula vulgaris) zu finden sind.

Vorkommen und Lebensweise:
Die Hornisse ist eine Vespidenart mit paläarktischer Verbreitung. Die Unterart Vespa crabro germana kommt in Deutschland südlich der Mainlinie vor. Einzeln überwinternde Weibchen von Vespa crabro, die im Herbst begattet wurden (Königinnen), beginnen im darauf folgenden Frühjahr ohne die Hilfe von Arbeiterinnen mit dem Nestbau und ziehen eine erste Brut von wenigen, recht kleinen Arbeiterinnen auf. Nach dem Schlupf dieser Arbeiterinnen ist die Hornissenkönigin nur noch für die Eiablage zuständig, während sich die Arbeiterinnen um Nahrungsbeschaffung und Brutpflege kümmern. Die Männchen von Vespa crabro entstehen erst gegen Ende des Sommers und sterben bald nach der Begattung ab. Der gesamte Hornissenstaat bleibt lediglich bis Ende Oktober bestehen. Nur die begatteten Jungweibchen überleben den folgenden Winter in einem Versteck im Erdreich, bzw. in morschem Holz. Die Hornisse legt ihre Nester vorwiegend in größeren Baumhöhlen an. Da alte Bäume mit entsprechenden Baumhöhlen allerdings in Mitteleuropa immer seltener werden, weichen Hornissen auch auf Nistkästen, Dachböden oder Hohlräume im Mauerwerk aus um dort ihre Nester zu bauen. Die Nester der Hornisse bestehen aus einer papierartigen Masse und werden aus zerkauten Holzteilchen errichtet. Die Imagines der Hornisse ernähren sich hauptsächlich von Nektar und Pflanzensäften. Die Larven von Vespa crabro benötigen dagegen vor allem tierisches Eiweiß. Hierzu tragen die Arbeiterinnen vor allem Wespen und Fliegen herbei, die im Flug erbeutet werden. Die Hornisse spielt somit durch die Bestandsregulierung anderer Insektenarten eine wichtige Rolle im Ökosystem.

Schadwirkung:
Die Stiche der Hornissen sind, trotz anders lautender Gerüchte, nicht gefährlicher als die von Honigbienen. Allergische Reaktionen auf das Hornissengift sind relativ selten. So gehen in Deutschland seit 1968 erst zwei Todesfälle auf Hornissenstiche zurück. Allgemein gilt die Hornisse als wenig angriffslustig. Vespa crabro sticht erst dann zu, wenn sie gereizt wird. Anders als die Arbeiterinnen der Gemeinen Wespe (Paravespula vulgaris) und der Deutschen Wespe (Paravespula germanica) machen sich Hornissen nicht über Marmelade, Obstkuchen oder andere süße Nahrungsmittel her. Aufgrund ihres zu Unrecht schlechten Images wurde und wird die Hornisse vielerorts bekämpft. Aufgrund von Bekämpfungsmaßnahmen und Zerstörung ihres Lebensraums ist Vespa crabro so selten geworden, dass unsere größte Faltenwespe in die Rote Liste der gefährdeten Tierarten aufgenommen wurde.




Große Zitterspinne

( Pholcus phalangioides )

Erkennen:
Der grauweiß gefärbte Körper der Großen Zitterspinne erreicht nur sieben bis zehn mm Länge und erscheint an einigen Stellen durchsichtig. Vorder- und Hinterkörper der Spinnen sind mit einer bräunlichen Zeichnung versehen. Die Beine der Großen Zitterspinne können allerdings bis zu fünf Zentimeter lang werden. Der deutsche Artname leitet sich von einem für die Art typischen Verhalten ab. Wird Pholcus phalangioides in ihrem Netz gestört oder berührt, schwingt die Spinne heftig hin und her – sie zittert. Dadurch verschwinden die Umrisse der Großen Zitterspinne, was sie vor potentiellen Räubern schützt.

Vorkommen und Lebensweise:
Die Große Zitterspinne stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum, wo sie natürlicherweise in Höhlen lebt. In Mitteleuropa kommt Pholcus phalangioides ausschließlich in Gebäuden vor. Diese harmlose Spinnenart, die bis drei Jahre alt werden kann, ist bei uns in fast jedem Haushalt anzutreffen. Da die Netze nicht voneinander abgegrenzt sind, leben oft mehrere Spinnen dicht beieinander. Die Netze von Pholcus phalangioides bestehen aus zahllosen, kreuz und quer gewebten Fäden, die eine Netzdecke bilden. Diese wird durch zahlreiche Haltefäden aufgespannt. In diesem Netz sitzt die Große Zitterspinne mit dem Bauch nach oben. Pholcus phalangioides ernährt sich von Fliegen, Mücken und anderen Insekten, die sich im Netz verfangen.

Schadwirkung:
Die Große Zitterspinne kann dem Menschen nicht gefährlich werden und ist daher allenfalls als Lästling zu bezeichnen.




Hausspinne

( Tegenaria atrica )

Erkennen:
Für mitteleuropäische Verhältnisse ist die Hausspinne eine relativ große Art. Der Körper der Weibchen wird fast zwei Zentimeter lang. Die Männchen dieser Spinnenart erscheinen insgesamt zierlicher und werden nur 12 bis 15 mm groß. Die Beine der Hausspinne überragen den Körper um ein vielfaches, wodurch die Art in der Lage ist relativ schnell zu laufen. Ein dunkelbraunes Zeichnungsmuster hebt sich von der hellbraunen Grundfärbung des Körpers ab. Die langen Beine sind einfarbig grau-braun. Der Körper der Spinnen ist mit einer Vielzahl von borstigen Haaren bedeckt.

Vorkommen und Lebensweise:
Tegenaria atrica ist in ganz Mitteleuropa verbreitet und lebt überwiegend in Gebäuden. Hier bauen Hausspinnen hinter Möbeln oder Gerümpel ein sog. Trichternetz. Der etwas unordentlich aussehende Netzteppich geht am Ende in eine Art „Wohnröhre“ über, in der sich die Spinne die meiste Zeit über aufhält. Als nachtaktive Art verlässt die Hausspinne ihre Wohnröhre erst in der Nacht zur Nahrungssuche. Hausspinnen können bis zu sechs Jahre alt werden und suchen vor allem mit Beginn der kalten Jahreszeit Häuser und Wohnungen auf.

Schadwirkung:
Da Hausspinnen lästige Insekten wie Mücken oder Fliegen in ihren Netzen fangen, handelt es sich um durchaus nützliche Tiere. Trotz ihrer relativ großen Körpergröße sind Hausspinnen für den Menschen nicht gefährlich. Sie übertragen auch keinerlei Krankheiten. Tegenaria atrica ist daher höchstens als Lästling anzusehen.




Kellerassel

( Porcellio scaber )

Erkennen:
Kellerasseln werden bis zu 20 mm lang, besitzen einen ovalen, flachen Körper und sind grau bis braungrau gefärbt. Am Kopf, der mit dem ersten Brustbeinsegment verschmolzen ist, befinden sich zwei Fühlerpaare. Im Gegensatz zu Insekten, die nur drei Laufbeinpaare besitzen, haben Kellerasseln und andere Asselarten sieben Laufbeinpaare. Eine recht ähnliche Art, die auch häufig gemeinsam mit der Kellerassel vorkommt, ist die Mauerassel (Oniscus asellus).

Vorkommen und Lebensweise:
Ursprünglich stammt die Kellerassel aus dem westeuropäisch-atlantischen Raum. Mittlerweile hat sich Porcellio scaber im Gefolge des Menschen nahezu weltweit angesiedelt und ist häufig im menschlichen Siedlungsbereich anzutreffen. In Gärten ist die Kellerassel vor allem in der Laubstreu, in Komposthaufen oder unter Rindenstücken zu finden. Kellerasseln sind Allesfresser und ernähren sich überwiegend von abgestorbenen Pflanzenteilen.

Schadwirkung:
Gelegentlich richtet Porcellio scaber Fraßschäden an pflanzlichen Vorräten wie Kartoffeln, Mohrrüben oder Äpfeln an, wenn diese in feuchten Kellern gelagert werden. Bei einem Massenauftreten der Kellerassel in Gewächshäusern können Keimlinge und Jungpflanzen vernichtet werden.




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